Smart Home: Ihr Haus denkt mit
Ein ganz entscheidender Vorteil jeder Form der Hausautomation ist, alle Funktionen zentral steuern zu können: Dann können alle Meldungen, ganz gleich von welchen der beteiligten Systeme sie ausgelöst wurden, mit einer einzigen App aufs Smartphone bzw. Tablet gebracht werden. Und für Benachrichtigungen vom Smart Home braucht es nicht einmal kostenpflichtige SMS: Alle Meldungen werden sofort auf dem Sperrbildschirm angezeigt. Dann entgeht Ihnen wirklich nichts mehr, solange das Mobilgerät mit dem Internet verbunden ist. Ein geringer Datenverkehr fällt nur dann an, wenn Meldungen anstehen.
Melden, prüfen, handeln
Zunächst mal macht es Spaß, gemütlich vor dem Fernseher zu sitzen und von dort aus Rolladen und Licht zu bedienen.
Mit der Fernbedienung, mit dem Handy, dem Tablet oder einfach mit Ihrer
Stimme: „Alexa, schalte das Licht an.“ Und die Hausfunktionen im Blick und unter Kontrolle zu haben. Es gibt aber viele handfeste Gründe, die nicht nur den Komfort betreffen, sondern die auch Sicherheit geben und Schaden vom Haus und seinen Bewohnern abwenden.
Keine ungewollten Mitwisser und keine laufenden Gebüren
Alles, was unten aufgeführt ist, kann ich so anlegen, dass keine laufenden Kosten entstehen. Auch die Anmeldung bei einem Internet-Dienst ist,
außer bei Alexa, Siri oder Cortana, nicht notwendig. Sicher ist sicher und es entstehen keine laufenden Gebüren. Sogar die Meldungen auf Tablett und Smartphone kann ich ohne Abonnements einrichten.
Was heute alles möglich und erschwinglich ist:
Vor dem Verlassen des Hauses
Wenn der letzte das Haus bzw. die Wohnung verläßt, zeigt ihm ein Display nahe der Haustüre alle wichtigen Statusmeldungen. Auch Informationen per Stimme (sprechendes Haus) sind möglich.
- Sind die Überwachungen betriebsbereit (z.B. Batteriestatus von Funk-Bewegungsmeldern)?
- Sind alle Fenster und Türen geschlossen und verriegelt?
- Wie ist der Status der Heizung in den Räumen?
- Sind alle Rauch-, Luft- und Feuchtigkeitsmesser aktiv?
- Befinden sich alle Beschattungseinrichtungen (Markisen, Rolladen) in der richtigen Position?
Das Haus verlassen
Mit dem Abschließen (per Schlüssel, Handsender, Smartphone oder Tablet) passiert dann automatisch Folgendes:
- Die Alarmanlage wird scharfgeschaltet
- Weitere Türen werden verriegelt, z.B. Kellertür, Gartentür, Nebeneingänge
- Bei Abwesenheit geöffnete Türen und Fenster werden aufs Handy gemeldet
- Die Rolladen an den einbruchsgefährdeten Fenstern und Türen (z.B. Garten) werden auch bei Tag heruntergefahren
- Die Überwachungskameras werden eingeschaltet
- Die Heizung in einzelnen Räumen wird auf Abwesenheits-Temperatur heruntergeregelt
- Standby-Stromfresser werden abgeschaltet: Computer, Server (NAS), Drucker, Fernseher, Radio, Kaffeemaschine
- Die Außensteckdosen werden abgeschaltet (kein Strom für Einbrecher)
- Das Funknetzwerk (WLAN) wird abgeschaltet
- Nach Einbruch der Dunkelheit werden einige Leuchten ein- und ausgeschaltet (Anwesenheits-Simulation)
- Nach Einbruch der Dunkelheit simuliert eine spezielle Leuchte das wechselnde Licht eines Fernsehers (Anwesenheits-Simulation)
- Eingehende Festnetzanrufe werden automatisch aufs Mobiltelefon weitergeleitet
- Herunterregeln der Belüftungsanlage
- Herunterregeln der Temperatur des Brauchwassers zur Entlastung der Heizung
- Wenn jemand an der Haustür klingelt, wird das sofort aufs Handy gemeldet. Mit weiterer Ausstattung kann man den Besucher sehen und direkt mit ihm sprechen: „Ich öffne Ihnen das Garagentor und Sie können die Pakete dort ablegen.“
Bei Einbruch, Rauchentwicklung, Wasserschäden
Die Sicherung der Außenhaut eines Hauses ist der beste Schutz gegen Einbrecher. Die Polizei bietet kostenlose Beratungen an. Falls aber die vorhandenen Sicherungen doch überwunden werden, sind Sie sofort im Bilde. Das gleiche gilt bei Auslösen eines Rauchmelders im Haus oder Wasser im Keller und anderen Räumen:
- Sehr lauter und sehr schriller Alarm im Haus, der kaum ortbar ist und vom Einbrecher nur schwer gefunden werden kann.
- Sofortige Meldung auf den Sperrbildschirm des Smartphones. Danach kann am Handy oder Tablett mit den Überwachungskameras überprüft werden, ob es sich wirklich um Einbrecher oder einen Brand handelt. Fernschwenkbare Kameras decken einen weiten Sichtbereich ab.
- Die Überwachungskameras reagieren auf Bewegung und übertragen ihre Bilder auf einen Server außer Haus (in die Cloud), damit diese auch bei einem Diebstahl der Computer erhalten bleiben
- Erst nach Überprüfung am Handy: Aktivieren des Außenalarms mit Sirene und Blitzlicht. Dadurch kein Ärger mit den Nachbarn wegen falscher Alarmauslösung
- Benachrichtigung der Polizei bzw. Feuerwehr, entweder automatisch oder per Anruf vom Handy
Nachhause kommen
Mit dem Aufschließen der Türe (per Schlüssel, Handsender, Smartphone oder Tablet) können viele Funktionen ausgeführt werden:
- Nach Einbruch der Dämmerung wird die Innenbeleuchtung eingeschaltet. Dabei wird eine zur Tageszeit passende Lichtfarbe eingestellt.
- Türen werden entriegelt, z.B. Kellertür, Gartentür, Nebeneingänge
- Tagsüber werden alle Rolladen hochgefahren
- Das Garagentor wird geschlossen
- Die Überwachungskameras werden ausgeschaltet
- Die Heizung in einzelnen Räumen wird auf Wohlfühltemperatur hochgefahren. Das kann auch schon aktiviert werden, wenn Sie z.B. von der Arbeit losfahren
- Fernseher, Kaffeemaschine, Radio, Computer, Server (NAS), Drucker etc. werden wieder mit dem Stromnetz verbunden bzw. eingeschaltet
- Die Außensteckdosen werden eingeschaltet
- Das Funknetzwerk (WLAN) wird eingeschaltet
- Die Anwesenheits-Simulationen (s. oben) werden abgeschaltet
- Die Umleitung von Festnetzanrufen auf das Mobiltelefon wird abgeschaltet
- Hochregeln der Belüftungsanlage auf Normalbetrieb
- Aufwärmen des Brauchwassers durch die Heizung
Rund um die Uhr
Alle Meldungen der aufgeführen Sensoren und Melder werden auch per Email und/oder Sofortmeldung auf dem Sperrbildschirm von Smartphones angezeigt:
- Brandmelder
- Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Stellung der Thermostatventile in allen Räumen
- Feuchtigkeitsmelder (Austritt von Wasser bei Wasserspeichern, Spülmaschine, Waschmaschine; Eindringen von Wasser in den Keller)
- Meldung, wenn z.B. die Waschmaschine oder Spülmaschine fertig sind
- Regenmelder, der z.B. Markisen einfährt und Fenster schließt
- Sensoren für Luftqualität, die z.B. bei zu hoher Luftfeuchtigkeit Fenster öffnen und dabei die Heizung herunterfahren
- Automatisches Abschaltung von Heizkörpern, solange Fenster geöffnet sind
Zur Technik
Die Vernetzung kann über eine Busverkabelung (RS485 per „Klingeldraht“), per Funk oder einer Kombination aus beidem vorgenommen werden. Für die meisten Anwendungen in Einfamilienhäusern ist Funk beste Lösung:
- Funk ist wesentlich preiswerter als Bus-Systeme, welche zusätzliche Komponenten und Kabel benötigen
- Das Zusammenspiel der Komponenten kann auch von einem technischen Laien gesteuert werden. Sogar Verknüpfungen per „Wenn – Dann" sind ohne Progammierkenntnisse per Mausklick möglich: „Wenn ich nach Hause komme, heize die Küche auf Wohlfühltemperatur und eine halbe Stunde später das Wohnzimmer. Wenn ich dann ins Wohnzimmer gehe, schalte den Fernseher ein.“
- Alle sicherheitsrelevanten Funksignale sind sicher verschlüsselt, elektronische Eindringlinge bleiben ausgeschlossen. Das ist ein Vorteil gegenüber den verbreiteten Bussystemen, deren Konzeption zu Zeiten stattfand, als es noch kein Internet und keine bösen Hacker gab
- Es müssen keine Kabel verlegt werden
- Der Funk ist bidirektional; dadurch wird Fehlfunktionen ein Riegel vorgeschoben
- Die Strahlungsenergie ist wesentlich geringer, als z.B. bei irgendeiner Funk-Telefonielösung, Funkverkehr findet maximal in 1% der verfügbaren Zeit statt
- Die meisten Komponenten können bei einem Umzug ausgebaut und der Originalzustand wieder hergestellt werden. Dadurch ist ein funkbasiertes System auch interessant für gemietete Häuser und Wohnungen.
- Viele Vorhandene Funk- und fast alle Infrarot gesteuerten Geräte können mit integriert werden. So können z.B. LED-Bänder, Verstärker, Receiver, Fernseher, Empfangsbox per Infrarot gesteuert werden. So läßt sich das komplette Heimkino z.B. mit einem Wandschalter ein- und ausschalten. Auch preiswerte Baumarkt-Funksteckdosen (z.B. Intertechno) können damit intelligent gesteuert werden.
Kosten
Weil es unendlich viele Möglichkeiten der Automation gibt, können die Kosten nicht pauschal genannt werden. Man kann aber die ungefähren Beträge ermitteln, die für die gewünschten Funktionen fällig werden. Alle Preise beinhalten deren Installation und Einrichtung in der zentralen Steuereinheit:
- Einmalig: Die zentrale Steuereinheit mit unterbrechungsfreier Stromversorgung (USV, besonders bei Alarmfunktionen wichtig) ca. 200 €. Diese kann über 100 Module steuern
- Jeder Aktor (Schalter für Licht, Rolladen, Streckdosen, Bewegungsmelder, Rauchmelder, Wassermelder, Heizungsthermostat, Zustandsmelder Drehgriff Fenster, Tür- und Fensterkontakte etc.) kostet einschließlich Einrichtung 70 - 100 €
- Motorantrieb zum Öffnen und Schließen von Schlössern (Schließzylindern, z.B. für die Haustüre) ca. 250 €
- Elektrischer Fensterantrieb zum automatischen Lüften ca. 350 €
- Innensirene (110 db) zum Abschrecken von Einbrechern oder Signal bei Wasser und Feuer ca. 100 €
- Ansteuerungsmodul für eine Außensirene ca. 200 €
- Luftgütesensor (CO2-Messung) ca. 200 €
- Füllstandsmesser, z.B. für Zisternen ca. 100 €
- Regensensor ca. 100 €
- Wetterstation (Wind, Regen, Temperatur) ca. 200 €
In vielen Fällen können vorhandene Schalter einfach gegen die der Hausautomation (Aktoren) ausgetauscht werden. Diese unterscheiden sich dann vom Ausehen her nicht von den bisher verwendeten: Passende Schalterprogramme gibt es z.B. von Busch-Jäger, Gira, Merten, Berker, Jung, Kopp und düwi.
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